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Thomas Mann
In 1871 war das Deutsche Reich entstanden: darin war wenig Platz für die kulturelle Leben, weil die Gesellschaft sich auf Ordnung, Leistung (prestazione) und Disziplin gründete. Die Kunst ist für den guten Bürger Zeitverlust, und bring nichts Konkret, und auch der Künstler ist immer verdächtig (sospettato), als ein unmoralisches oder amoralisches Individuum.
Thomas Mann wird in Lübeck in 1875 geboren, und wird von diese Idee beeinflusst. Er übersiedelt (trasferisce) nach München in 1893. In 1900 publiziert er der Roman "Buddenbrooks. Verfall einer Familie", und in 1903 die Novellensammlung "Tristan", die auch Tonio Kröger enthält. In 1912 scheibt er Der Tod in Venedig, eine Erzählung, und andere Romane. In 1929 Nobelpreis für Literatur. In 1933 Emigration in die Schweiz, und dann in die USA, und veröffentlichung andere Romane, bis er in 1955 in Zürich stirbt.
In seine Jugendwerke gibt es eine Grundtheme: die Gegenüberstellung zwischen Kunst und Leben. Die zwei verschiedene welten sind ausschliessen, und kann nicht zusammenleben. In der Tat, verurteilt (condanna) der Bürger den Künstler, weil er unmoralisch lebt, und der Künstler verachtet (odia) den Bürger, weil er banal und phantasielos lebt.
Für Mann ist die Kunst eine Krankheit. Der Künstler ist innerlich, und auch äusserlich, anders gestaltet (conformato diversamente) als der Bürger, und ist darum (perciò) krank, schwach, und ungeeignt (inadatto) für die bürgerliche Gesellschaft.
Tonio Kröger ist eine Novelle, die in 1903 erscheint. Sie hat viele autobiographische Züge, weil Thomas Mann identifiziert mit seinem Helden. Auch in diese Novelle finden wit das Leitmotiv von dem gesamten Werk Manns.
Tonio ist der Sohn eines Konsuls und einer Südamerikanerin. Er fühlt sich anders als die anderen Menschen, er fühlt sensibeln, phantasievoll, träuemrisch, und er ist nicht geeignet (adatto) für eine normalen, bürgerlichen Beruf. Zugleich ist er von den bürgerliche Welt angezogen: er möchte wie sein Freund Hans Hansen sein, weil er so hell und stark ist. Aber er weisst, dass ein Verhältnis zwischen ihm und seine Freund nich existieren kann, weil sie zu ungleich sind.
Tonios emotionales Temperament versagt (fallisce) in der Schule, während Hans, der eine wirkichkeitsgebundene Natur hat, immer gute Noten bekommt. Und dann, Tonio interessiert sich für Literatur, und für eine ideelle Welt, während Hans mag lieber Photoalbum.
Tonio beneidet (invidia) die Leute, die gewöhnlich aktiv, lustig, spontan und natürlich sind, aber er fühlt sich "fremd unter den anderen".
Beispielhaft (significativo) ist eine Episod aus dem zweiten Kapitel: die Szene spielt sich in einen Salon ab; der Hamburger Balletmeister unterrichtet (insegna) den Kindern "Tanz und Anstand". Tonio ist lächerlich, weil er an ein Gedicht von Storm denkt, und bei der Quadrille als Dame tanzt. Das Gedicht vortragt (recita): "ich mochte schlafen, aber du musst tanzen". Tonio bezieht Ich und Du auf sich selbst, im den Sinn dass er träumen möchte, aber er kann nicht, denn er muss tanzen, wie eine Marionette in der Gesellschaft.
Nachdem sein Vater gestoren ist, heiratet Tonios Mutter einen italienisch Musker, und folgt diesem Mann in "blaue ferne". Tonio bleibt nichts anderes übrig, als sich der Kunst hinzugeben (a Tonio non resta altro che darsi all'atre). Er macht Erfahrungen (esperienze) jeder Art, und verstehet, dass die Kunst wie ein Flucht ist, der ihn zum Ausschluss verurteilt (lo condanna all'esclusione).
Er lebt eine Weile in München, und trifft hier die russischen Malerin Lisaweta Iwanowna. Lisaweta verstehet was Tonio ist, "ein verirrter Bürger, oder ein Künstler mit schlechten Gewissen (coscienza)". Das Gesprach mit ihr in ihrem Atelier öffnet ihm die Auge, und er verstehet, dass er in zwei Welten ebt, und in keine sich zu Hause fühlt. In dem Brief an Lisaweta, bezeichnet sich er selbst als "verirrter Bürger".
Dieses Gefühl, Fremdheit, bereitet Schmerzen. Tonio findet eine Lösung in der Kunst, in der Literatur: durch die Literatur kann er den Zwiespalt in sich selbst analysieren und objectivieren. Wenige Monate später unternimmt Tonio eine Reise in den Norden, und er bleibt einige Tage in einem kleinen Badehotel. Während eines abendlichen Ball sieht er Hans Hansen und Ingeborg Holm. Wir wissen nicht, ob sie in Wircklichkeit zwei Ausflügler sind, aber sie sind für Tonio Hans und Ingeborg, wie er sich vorgestellt hat.
Der Name der Hauptperson beschreibt sein Getrenntsein zwischen Leben und Kunst: Kröger ist ein typisch deutscher Name, und Tonio darstellt (rappresenta) etwas Exotisches, das an den Süden denken lässt.
Hans Hansen und Ingeborg Holm sind auch typische deutschen, nordlichen Namen.
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